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AutorenbildThomas Eckereder

100 Tage als Gemeinderat

Die ersten 100 Tage von Gemeinderat Thomas Eckereder


Seit Juli ist Thomas Eckereder (SVP) Mitglied des Gemeinderats und für die Sicherheit in der Gemeinde zuständig. Die Gesprächskultur im Gemeinderat sei hervorragend und auch das Ressort professionell aufgestellt, findet er. Dennoch gebe es Handlungsbedarf, insbesondere bei der Verkehrsplanung und den personellen Ressourcen des Ressorts.


Geschrieben von Adis Merdzanovic, Anzeiger von Wallisellen


Als ehemaliger SVP-Präsident und Mitglied der Rechnungsprüfungskommission kannte Thomas Eckereder den politischen Betrieb in der Gemeinde eigentlich schon sehr gut. Dennoch beschreibt er seine ersten Monate im Gemeinderatsamt als «spannend und äusserst lehrreich», denn es galt, die internen Mechanismen der Gemeindeverwaltung und der Gemeinderatstätigkeit kennen zu lernen. Neben dem Absolvieren spezieller Kurse für Verwaltungsangestellte und Behördenmitglieder hebt Eckereder dabei insbesondere die Hilfe der Gemeindeangestellten lobend hervor. «Die Unterstützung, die wir durch die Verwaltung, die Abteilungsleiter und insbesondere die drei Gemeindeschreiber in der Anfangsphase erfahren haben, war wirklich sehr gut.»

Als Ressortvorsteher Sicherheit trägt Thomas Eckereder nicht nur die Verantwortung für die Feuerwehr und Gemeindepolizei, sondern auch für die Bereiche Einwohnerkontrolle, Militär und Zivilschutz sowie den öffentlichen Verkehr. Zusätzlich wurde das Ressort auf diese Legislaturperiode hin um die Bereiche Bestattungswesen und Verkehrsplanung erweitert. «Mit dem mir zugeteilten Ressort bin ich sehr zufrieden, für mich passt es», so der Gemeinderat. «Allgemein war ich fast schon ein wenig überrascht, wie vielfältig der Aufgabenbereich des Sicherheitsressorts ist.»

Insbesondere vom Zustand der Notfallorganisationen zeigt sich Eckereder beeindruckt. «Sowohl Gemeindepolizei wie auch Feuerwehr sind wirklich äusserst gut aufgestellt und arbeiten professionell.» Dies sei wichtig, denn immerhin kosten die beiden Organisationen den Steuerzahler pro Jahr rund 2,5 Millionen Franken, und der Bürger könne hierfür eine entsprechende Leistung erwarten. Wie diese aussieht, davon konnte sich Eckereder gleich selber überzeugen, als die Stützpunktfeuerwehr Ende August nach Zürich aufgeboten wurde, um beim Grossbrand am Hauptbahnhof mitzuhelfen. «Ich kam an diesem morgen früh ins Feuerwehrgebäude und konnte mich davon überzeugen, wie koordiniert die Mannschaft an der Arbeit war», erinnert sich Eckereder mit Bewunderung. «Die Feuerwehr Wallisellen geniesst wirklich rundherum einen sehr guten Ruf.


Verkehr und Personal

Nach den Herausforderungen in seinem Ressort gefragt, nennt Thomas Eckereder zunächst einmal die Verkehrsplanung und ein fehlendes Mobilitätskonzept für Wallisellen. «Hier wurde in den letzten Jahren einfach zu wenig gemacht», ist der Gemeinderat überzeugt. «Mit Einzelmassnahmen wurde versucht, hie und da etwas zu korrigieren, doch das überzeugt nicht...» Genau deshalb hätte der Gemeinderat auf diese Legislaturperiode hin nun die Arbeitsgruppe Verkehrsplanung ins Leben gerufen, in der neben Eckereder auch Tiefbauvorstand Philipp Maurer und Gemeindepräsident Peter Spörri sitzen. «Wir werden uns nun mit der gesamten Thematik beschäftigen und die Grundlagen für die Überarbeitung des bestehenden kommunalen Verkehrsplans aus dem Jahre 2003, zuhanden des Gemeinderats, erarbeiten.»

Eine weitere Herausforderung seien die Personalressourcen in der Sicherheitsabteilung. «Mit diesem steigenden Wachstum in Wallisellen stösst diese Mannschaft an die Kapazitätsgrenzen», so Eckereder. Insbesondere die Zunahme der Bevölkerung und der Baugesuche, die auch Einfluss auf den Aufwand der Sicherheitsabteilung haben, hat die Arbeitslast sukzessive ansteigen lassen. Als RPK-Mitglied hätte er sich zwar immer dagegen gewehrt, neue Stellen auf Vorrat zu schaffen. Doch nun als Gemeinderat sehe er die Vorteile einer «strategischen Stellenplanung», die künftige Entwicklungen mitberücksichtigt.

Generell bewertet Eckereder die Sicherheit in Wallisellen als äusserst gut, auch wenn die Gemeinde bei einem «Weltwoche»-Ranking in diesem Bereich auf Platz 828 von insgesamt 921 landete. Die Bewertung stützt sich auf die Anzahl Strafanzeigen in den Bereichen Straf-, Betäubungsmittel- und Ausländergesetz. «Diese Zahl lässt sich leicht erklären», sagt Eckereder. Der Grossteil der Strafanzeigen gehe auf Ladendiebstähle im Glattzentrum zurück sowie auf Verkehrsunfälle auf der Autobahn. «Die Sicherheit und auch das Sicherheitsempfinden in der Bevölkerung sind davon nicht betroffen und nach wie vor sehr gut, wie die letzte Umfrage in der Bevölkerung aus dem Jahre 2015 bestätigt».

Natürlich nehme man Sicherheitsbedenken sehr ernst und reagiere mit gezielten Kontrollfahrten auf veränderte Sicherheitslagen. So ist die Gemeindepolizei beispielsweise aktuell vermehrt im Einsatz, um Dämmerungseinbrüchen vorzubeugen und auf Meldungen aus der Bevölkerung besser reagieren zu können.


Mehr Digitalisierung

Neben seinem Ressort ist jeder Gemeinderat auch Teil des Gesamtgremiums, wo es darum geht, gemeinsam für Wallisellen die besten Lösungen zu finden. «Die Gesprächskultur im Gemeinderat habe ich als wirklich positiv empfunden», berichtet Thomas Eckereder. «Natürlich wurden einige Geschäfte auch mal emotional diskutiert, doch wir haben auch dank der Führung von Peter Spörri von Anfang an sehr gut zusammengearbeitet.» Dies zeige sich unter anderem daran, dass der Rat jeweils nach den Sitzungen gemeinsam etwas essen oder trinken gehe, was die Kollegialität noch verstärke.

Dennoch, was Eckereder missfällt, ist die noch schwache Digitalisierung in der Gemeindeverwaltung. Denn für die Sitzungen werden Aktenberge produziert, die man reduzieren kann. «Das Problem wurde zwar erkannt, doch wir sind noch weit davon entfernt, eine wirklich digitale Verwaltung zu sein», so der Gemeinderat.

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